GOOD TO KNOW

Was ist ein Zinshaus?

Die Beste Kombination aus Ertrag und Sicherheit

„Zinshäuser stehen in Europa seit Jahr­hunderten für Stabilität und sicheres Wachstum von privaten Vermögen“

— Patrick Saeger

Zinshäuser sind Wohnhäuser, die einen Ertrag über Mieteinnahmen erzeugen und eine Assetklasse im Bereich der Wohnimmobilien, zu denen neben Zinshäusern auch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zählen. Heutzutage findet der Begriff "Zinshaus" in der deutschsprachigen Immobilienwirtschaft für Anlagenobjekte im Wohnungsmarkt Anwendung. Meistens handelt es sich um Mehrfamilienhäuser mit mehr als fünf Wohneinheiten, die an einzelne Mieter vermietet werden. Dabei gehört die gesamte Liegenschaft - und nicht nur einzelne Mieteinheiten - einem Eigentümer oder einer Eigentümergemeinschaft. Die Mieter eines Zinshauses zahlen für die Überlassung der Wohneinheiten eine Miete, den sogenannten Mietzins. Die Miete ist die Zinszahlung der Mieter für die Überlassung des eingesetzten Kapitals (z.B. Kaufpreis oder Baukosten).
Ein Haus mit mehreren Eigentumswohnungen und unterschiedlichen Eigentümern ist ist in diesem Sinne kein Zinshaus, sondern ein aufgeteiltes Mehrfamilienhaus.

BELIEBTES ANLAGENOBJEKT
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Zinshausmarkt besonders interessant und bei (zumeist) europäischen Investoren beliebt. Ob gewerbliche oder institutionelle Käufer, Stiftungen oder auch Familiengesellschaften und wohlhabende Privatiers:
Wer sein Vermögen langfristig sichern möchte, investiert in eine solche Immobilie mit mitunter hoher Rendite. Ausschlaggebend für den Wert eines Zinshauses sind neben den Renditemöglichkeiten, die Lage und Größe, die Werthaltigkeit der Substanz und der Vermietungsgrad.

EUROPÄISCHE MIETKULTUR
Die europäische "Mietkultur" blickt auf eine lange Tradition seit dem 18. Jahrhundert zurück und ist auch heute noch "en vogue". Sie entspricht den heutigen, mitteleuropäischen Lebensvorstellungen hinsichtlich Mobilität, Unabhängigkeit und Sicherheit. Deutschland, Österreich und die Schweiz bezeichnet man sogar als Mieternationen. Dies liegt wohl auch in der Natur der Bevölkerung: Die meisten Bürger in diesen Ländern nehmen ungern Kredite auf. Selbstgenutztes Eigentum, wie etwa Eigentumswohnungen, sehen sie zudem kritisch: Es macht in ihren Augen immobil, insbesondere bei einem Jobwechsel und einem damit verbundenen Umzug in eine andere Stadt. Gleichzeitig wissen viele Mieter, dass sich solche Objekte wegen der hohen Quadratmeterpreise in der Regel nicht als Investition oder als Instrument zur Altersvorsorge eignen.
Auch volkswirtschaftlich gesehen ist die Bildung von selbstgenutztem Eigentum aufgrund des steigenden Verschuldungsgrads der Bevölkerung kritisch zu sehen. In der Vergangenheit haben hohe Hypothekenlasten breiter Bevölkerungsschichten sogar zu Finanzkrisen (z.B. 2008/2009 zur Subprime-Krise und der daraus folgenden Pleite der Investmentbank Lehman Brothers) sowie zu "Immobilienkrisen" (bspw. "Schweizer Immobilienkrise" Mitte der 1990er Jahre) geführt. Grundlage dieser Immobilienkrisen waren immer im Verhältnis zu zu Mietsteigerungen nicht überproportional anziehende Quadratmeterpreise für selbstgenutztes Eigentum sowie eine hohe Fremdverschuldung (bis zu 110 Prozent Fremdfinanzierung) der privaten Haushalte. Hohe Mietquoten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie ein niedriger Verschuldungsgrad bzw. Fremdfinanzierungsgrad der privaten Haushalte (Relation Fremdkapital/Eigenkapital) tragen maßgeblich zur Stabilität unserer Volkswirtschaft bei.

ZINSHÄUSER BLICKEN AUF
EINE GANZ EIGENE TRADITION ZURÜCK

Erfunden wurden die Zinshäuser in Russland bereits im 17. Jahrhundert, als Kaiserin Elisaveta Petrovna herrschte. Dohodniy Dom - wörtlich Zinshaus, Profithaus, Gewinnhaus - ist ein Haus mit mehreren Wohneinheiten, gebaut mit dem Ziel, durch die Wohnungsvermietung Profit zu erzielen. Dieses "neue Investmentmodell" schwappte im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa, wo es das "neue Bürgertum" in der Gründerzeit insbesondere in Deutschland und Österreich aufgegriffen hat. Die heute zumeist denkmalgeschützten und beliebten Häuser etablieren sich als klassische Kapitalanlage des wohlhabenden Bürgertums. Damals wie heute erwirtschaften Zinshäuser monatliche Mieten, also den Mietzins. Ein Vorteil der Anlagenklasse ist nach wie vor die positive Weiterentwicklung von Zinshäusern, wenn sie sich an entsprechend stabilen Standorten und in beliebten Lagen befinden.
Eine Besonderheit der klassischen, oftmals denkmalgeschützten Immobilien ist jedoch, dass die Instandsetzungs- und Haltungskosten oft nicht unerheblich sind. Die Standards hinsichtlich Barrierefreiheit und Energieeffizienz entsprechen in der Regel nicht denen der meisten Neubauten.
Wer ein klassisches Zinshaus erwerben möchte, trifft zudem auf ein begrenztes Angebot am Markt. Dieses treibt die Angebotspreise in die Höhe. In neueren Zinshäusern liegen daher eher große Chancen; sie gelten als "Neubau". Sieht man von der oft geringeren optischen Attraktivität der neuen Zinshäuser ab, so liegen die erzielbaren Renditen in der Regel höher als bei Gründerzeitobjekten. Der Erhaltungsaufwand ist niedriger.

ALT- UND NEUBAUTEN
Zwischen Alt- und Neubau wird in vielen Rechtsgebieten unterschieden. Sind aber allgemeingültig an keiner Stelle genau definiert. Es handelt sich vielmehr um ein Unterscheidungsmerkmal, welches vorwiegend wohnungswirtschaftlich und und steuerlich von Bedeutung ist. Je nach Art der Vorschrift sind die Abgrenzungen unterschiedlich. Einfach ausgedrückt, sind Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg neu errichtet worden.